Der Begriff „Autismus“ wurde erstmalig von dem Schweizer Psychiater Eugen Bleuler (1911) geprägt und kann mit „selbstbezogen“ übersetzt werden. Er beschreibt Menschen, die sich von der Umwelt abkapseln und sich in ihre eigene Welt zurückziehen.
Dreißig Jahre später übernahmen der amerikanische Kinderpsychiater Leo Kanner (1943) und der österreichische Kinderarzt Hans Asperger (1944) diese Bezeichnung, um – unabhängig voneinander – zwei sich ähnelnde Störungsbilder zu beschreiben: den „Early infatile autism“ (Kanner) und die „autistische Psychopathie“ (Asperger) .
Formen von Autismus:
- Frühkindlicher Autismus- beginn vor dem 3. Lebensjahr. (F 84.0)
- Asperger- Syndrom gilt als leichte Form, aber in meiner ehemaligen SHG hatte ein Autist der sich seid vielen Jahren damit auseinander gesetzt gesagt das es keine "leichte" Form gäbe. Nur verschiedene Formen. (F84.5)
- Atypischer Autismus- Autistische Kinder mit atypischem Erkrankungsalter zeigen bei den Symptomen das Vollbild des frühkindlichen Autismus, das sich bei ihnen aber erst nach dem dritten Lebensjahr manifestiert.(F 84.01)
- Hochfunktionaler Autismus- Treten alle Symptome des frühkindlichen Autismus zusammen mit normaler Intelligenz (einem IQ von mehr als 70) auf, so spricht man vom Hochfunktionalem Autismus. Diagnostisch wichtig ist hier insbesondere die verzögerte Sprachentwicklung. Gegenüber dem Asperger-Syndrom sind die motorischen Fähigkeiten meist deutlich besser.
Da es nicht DEN Autismus gibt, jeder doch bei der selben Diagnose anders ist. Spricht man mittlerweile von Autismus- Spektrum-Störung (ASS).
Ein Autist hat Probleme im Sozialen Umgang, in der Kommunikation und legt wiederholende stereotypische Verhaltensweisen an den Tag.
Bei Frühkindlichen und Atypischen Autismus ist die Entwicklung von Sprache, Sprachverständniss, Gestik und Betonungen betroffen. Verhaltensanpassungen an die Situation sind selten angemessen. Der Asperger Autist grenzt sich in erster Linie dadurch ab das es in keiner Weise Entwicklungsverzögerungen gibt, wie bei den anderen Formen.
Auch wird vieles einfach nachgeahmt und so getan als ob. Sinneseindrücke können sehr schnell überladen werden.
Alltägliche Arbeiten werden starr und routiniert ausgeführt, ständig wiederholende Beschäftigungen können sich ergeben (schaukeln, wedeln, kreiseln usw). Auch kann es zu außergewöhnlichen Interesse an Teilaspekten kommen (z.B. riechen, fühlen, schmecken,...). Auf Veränderung der Umgebung oder Tagesabläufen haben Autisten Probleme und können recht stark darauf reagieren. Dazu kommen dann auch noch mögliche psychische Begleitstörungen wie Phobien, Schlaf-und Essstörung, Wutausbrüche, fremd-oder selbstverletzendes Verhalten.
Die meisten Menschen mit Autismus lassen Spontanität, Initiative und Kreativität vermissen. Sie haben Schwierigkeiten, Entscheidungen zur Bewältigung einer Aufgabe zu treffen auch wenn die Aufgabe kognitiv zu bewältigen wäre.
Autismusbedingte Beeinträchtigungen können zwar häufig gebessert oder kompensiert aber nicht geheilt werden. Die meisten Menschen mit Autismus benötigen aufgrund der umfassenden Beeinträchtigungen eine lebenslange Hilfe und Unterstützung, deren Grad wiederum sehr unterschiedlich sein kann.