Mobbing. Achtung Triggergefahr!!!!!!

Liebe Community, wir arbeiten gerade an einer neuen ADHS & Autismus - Adressverzeichnis, welche ihr bereits ausführlich Testen könnt, es gibt viele neue Funktionen wie z.b. Bewertungen, Umkreissuche, nach Eigenschaften Filtern, Google Maps u.v.m.. Die ALTE ADRESSLISTE (Archive) wird nicht mehr gepflegt, auch können dort keine neuen Adressen eingetragen werden. Die Daten aus der alten Adressliste werde Schrittweise in die neue Adresseliste eingepfegt, dies ist sehr Zeitaufwändig.

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 261 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lucky89.

  • huhu!

    Das ist sicher kein leichtes Thema und ich bin mir unsicher wo ich es reinschreiben soll.

    Ich werde hier für als persönlichen Einsteig meine Geschichte erzählen.


    Es ist das Jahr 2001.
    Ich wurde aufgrund guter Schulnoten in eine Realschule versetzt. Von anfang an
    war ich in der neuen Klasse der Aussenseiter. Der dumme Neue der von der
    Hauptschule kommt. Zusätzlich war es eine Klasse die sehr ruhig war und Kinder
    mit aggressionsproblemen hatte. Nun kam ich: als ADHSler der eh schon anders
    ist in die Klasse.

    Schnell wurde ich zum Mobbingopfer, erst mit

    dummen Sprüchen und Beleidigungen verbal, dann wurde es non-verbale Gewalt:
    Demütigungen, Schläge. Die Folgen: ich wurde langsam schüchtern, traute mich nix mehr zu
    sagen.Ich wusste nicht, dass es war nur der Anfang eines sehr schlimmen Teufelskreis war. Ich flog im April 2002 von der Schule, weil
    ich die klasse unruhig und aggressiv machte.

    Dann ging es auf eine Schule für Schwer Erziehbare in eine Klasse voller aggressiver Leute. Der Alptraum ging

    weiter, Schläge, Demütigungen,verbale Verletzungen, Erpressung .Drohungen( die
    wahr gemacht wurden) waren Alltag. Die Folgen: mein Selbstbewusstsein und
    Selbstvertrauen wurden regelrecht zerstört.Sie schüchterten ein, ich traute mich
    nichts mehr.Kein Wort sagte ich mehr aus Angst das sie mich tot
    schlagen.Noch nicht mal mehr aus dem Haus traute ich mich, aus Angst den
    Leuten zu begegnen und es nicht zu überleben. Die Jugendlichen redeten mir die
    Schuld daran ein bis ich nicht mehr anders konnte als mir die Schuld dran zu
    geben.Als ich in den Spiegel sah, hasste ich mein hässliches Spiegelbild,
    ich hasste mich selbst.Dieser Hass nahm durch die täglichen Qualen immer mehr
    zu Hass auf mich selbst und die Leute die mich täglich Verletzen. Ich zog mich
    immer mehr zurück lies keinen an mich ran, aus Angst verletzt zu werden.

    Ich fühlte mich einsam, allein und jede menge

    Schmerz.

    Meine Kraft wurde täglich weniger.Jeder tag

    war ein Kampf um mein Leben.Ich bekam Depressionen.Mein Leben bestand nur
    noch aus dem quälenden Kampf ums tägliche Überleben der Qualen. Es hatte keinen
    Sinn mehr.Den ich war nichts..Ein niemand. Keiner würde mich vermissen den
    ich habe ja keine Freunde. Ich war nichts wert. Nur Qualen.



    Eines Tages saß ich allein in meinem
    Zimmer..auf meinem Schreibtisch lag ein Stift und ein Blattpapier daneben ein
    schweizer Taschenmesser. Ich nahm auf meinem Stuhl platz, nahm in meine
    zitternde rechte Hand den Stift und schrieb einen Abschiedsbrief an meine
    Familie, dann nahm ich das Taschenmesser klappte es mit zitternden Händen
    auf und betrachtete die glänzende metallene Klinge. Anschließend prüfte ich mit dem Finger ob sie
    scharf ist, eine Schnittwunde bewies es.Dann setzte ich das Messer ( ohne
    Tränen, denn weinen konnte ich schon lange nicht mehr) an meine
    Pulsadern. Als plötzlich in diesem Moment wie durch ein Wunder ein Gedanke kam, der

    mir das Leben rettete: Ich kann den Verlust eines Sohnes/Bruders/Enkels meiner
    Familie nicht an tun.

    Ich kämpfte trotz Suizidgedanken und eines

    gescheiterten Suizidversuchs weiter und gewann den Kampf.



    Die Narben heilen nur sehr langsam.Seit
    2005 ist diese Zeit vorbei.Sie ging 3 Jahre. Drei Jahre die Konsequenzen für mein gesamtes Leben haben. Es kostet viel Kraft und Zeit
    Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein wieder auf zu bauen und mich zu
    mögen. Das Leben geniese ich seit meinem Suizidversuch anders.Doch die
    Depressionen kommen immer wieder.


    Jetzt könnt ihr eure Erfahrungen mitteilen und mir Fragen stellen.


    Freue mich auf eure Beiträge.

  • Schrecklich was du erlebt hast und so gut geschrieben! Ich habe auch Mobbing erlebt, auch sehr lange und weiss wie es sich anfühlt. Bei mich ging es auch lang mich davon zu erholen. Ich habe es auch überlebt.


    Damals, als ich Kind war, hatte man es nicht so ernst genommen. Ich bin froh dass es heute mehr Bewusstsein gibt wie schlimm es ist, auch wenn es gut besser sein darf. Aber eine Entwicklung ist da.


    Machst du eine Therapie? Bei mich ging es wirklich nicht ohne... Ich habe eine Traumatherapie gemacht die mich sehr gut geholfen hatte, auch wenn es heftig war.

    Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.

    RALPH WALDO EMERSON, amerikanischer Dichter und Philosoph

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Schon gewusst…?

Das habe ich vorher noch nie versucht. Also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.  - Pippi Langstrumpf