Leidet ein Kind an ADHS, steigt sein Risiko für eine spätere psychiatrische Erkrankung. Das zeigen die Ergebnisse einer Meta-Studie, in der nach Zusammenhängen zwischen ADHS bei Kindern und Jugendlichen und der späteren Ausbildung von Schizophrenie und anderen psychotischen Störungen gesucht worden war. Die Datengrundlage der 12 zusammengefassten Studien umfasst 1,85 Millionen Personen; in die Gruppe der ADHS-Betroffenen wurden nur Personen eingeschlossen, die vor der Vollendung des 18. Lebensjahres eine ADHS-Diagnose erhielten.
Im Rahmen der Diskussion der Befunde formulieren die Autoren mehrere Theorien zum Zusammenhang von ADHS und Psychose, darunter eine gemeinsame genetische Disposition sowie Umweltfaktoren. Nicht zuletzt könnte die Komorbidität der ADHS mit Suchterkrankungen und/oder die Medikation mit Stimulanzien teilweise für die Korrelation verantwortlich sein.
Ein klarer kausaler Zusammenhang kann aus den Studienergebnissen jedoch nicht abgeleitet werden, zumal es für die Autoren zum Teil schwierig war, aus den ihnen vorliegenden Studien für jeden einzelnen Teilnehmer genaue Angaben zum Diagnosezeitpunkt von ADHS und/oder psychotischer Symptomatik zu finden, und nicht allen Studien dieselbe Ausgabe der Diagnosemanuale zugrunde lag.
Zum Artikel: https://www.medical-tribune.de…schizophrenie-assoziiert/