ADHS: Was ist euer Hauptsymptom?

Liebe Community, wir arbeiten gerade an einer neuen ADHS & Autismus - Adressverzeichnis, welche ihr bereits ausführlich Testen könnt, es gibt viele neue Funktionen wie z.b. Bewertungen, Umkreissuche, nach Eigenschaften Filtern, Google Maps u.v.m.. Die ALTE ADRESSLISTE (Archive) wird nicht mehr gepflegt, auch können dort keine neuen Adressen eingetragen werden. Die Daten aus der alten Adressliste werde Schrittweise in die neue Adresseliste eingepfegt, dies ist sehr Zeitaufwändig.

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  • Mein Hauptsymptom bei ADHS ist mit stärkster Ausprägung meine Dauerüberreizung gewesen, bis ich die Diagnose hatte und endlich ein Ende damit war allmählich.


    Diese Dauerüberreizung war schon als Kind in ruhigem Dorfleben so extrem und schmerzhaft und zwar sensorisch, emotional, psychomotorisch und kognitiv, dass sie mir Albträume bescherte. ich hatte wie damals keiner ein Wort dafür, aber schon als Jugendliche wusste ich genau, dass mir alles Zuviel ist.


    Als Studentin hatte ich dann einen Begriff dafür: Extrem stressanfällig, und ab den 90er Jahren erkannte ich mich in den Forschungen zu Hochsensibilität wieder. Da das aber nicht als Krankheit galt, saß ich immer noch in der maßlosen Überforderung, die mir Erschöpfungen, Erschöpfungsdepressionen und Zusammenbrüche bescherte.


    Als ich mit fast 50 Jahren dann endlich die ADHS-Diagnose bekam, hatte ich bereits chronische Depressionen, Dauererschöpfung, zig psychosomatische Beschwerden, ein kaum noch vorhandenes Immunsystem, Schlafstörungen, Migräne und war viele Male im Krankenhaus gelandet mit irgend welchen seltenen Überempfindlichkeiten oder Diagnosen.


    Wer dann die Reißleine zog und sagte: "Meine Güte, das Einzige, was immer offensichtlich war, war die enorme Überreizung, alles andere kam danach." - wer also dann endgültig von all der Sucherei die Nase voll hatte, das war ich selber. Ich ließ mich dann auf ADHS testen!


    Und in den 10 Jahren seitdem ist mein Leben viel ausgeglichener und aber auch "unnormaler" geworden. Und ich weiß jetzt: Es gibt keine Umwelt, in der ich ohne Medikamente und ohne Anpassung aller Lebensbereiche an mein ADHS leben könnte, dazu ist meine Reizoffenheit zu riesig, zu stark, zu breit gefächert.

    „There‘s a crack in everything! That‘s how the light gets in!“ (L.Cohen)

  • Bei mich waren meine Sensibilität und Stimmungschwankungen, aber auch die Reizoffenheit.


    Als Kind wirft man schon oft vor zu sensibel zu sein. Man wollte es mich wegnehmen, ging nicht... Ab der Pübertät erlebe ich Stimmungschwankungen von feinsten. Meine Stimmung kann so schnell kippen! Vieles davon habe ich einfach verdrängt, war zu viel... Natürlich habe ich auch übel erlebt (weil ich so war wie ich war), was nicht besser macht.


    Ich bin auch eine Schwamm für Stimmungen, merke oft wie es anderen geht, ohne sie anzuschauen...


    Mit der Zeit lerne ich diese Teil von mich anzunehmen. Aber ich bekomme immer wieder zu hören, dass ich doch zu emotional bin, oder bitte schön es nicht so ernst nehmen sollte.

    Sensibel bin ich auch gegenüber Schmerzen und alle andere Eindrücken. Es kann mich daher auch rasch zu laut und zu schrill sein...

    Nur in der Natur oder in meine Wohnung ist alles nicht zu viel...

    Der Diagnose ADS, vor 10 Jahre hat es auch, unten anderen, auch es erklärt.

    Ich schone mich, ruhe mich viel aus und so passieren mich auch weniger Missgeschickt.

    Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.

    RALPH WALDO EMERSON, amerikanischer Dichter und Philosoph

Schon gewusst…?

Chaos ist das Wort, das wir für eine Ordnung erfunden haben, die wir nicht verstehen - Henry Miller (1891 – 1980), US-amerikanischer Dramatiker und Maler