Autist:innen in Deutschland leben mit vielen Klischees. Sie sind sozial nicht so ganz kompatibel, häufig verhaltensauffällig und haben doch oft diese krassen Inselbegabungen? So zumindest das Bild von Autist:innen in den Köpfen vieler Menschen. Aber wie viel ist dran an diesen Klischees? Welche stimmen, welche so gar nicht? Und wie lebt es sich als Autist oder Autistin in Deutschland, wenn man nicht dem Autisten-Stereotyp entspricht?
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Y-Kollektiv Reporter Frederik Fleig verbringt zwei Tage mit Lena und Milena in Kiel. Beide sind Mitte 20 und Autistinnen. Sie geben uns einen Einblick in ihren Alltag: Ruhe in ihrer Wohnung; Stress und viele Eindrücke beim Besuch auf dem Wochenmarkt; Rückzugsort am Strand; Viele Menschen und Enge bei Techno im Club - jedoch durch die Musik und die Bässe auch wieder Entspannung: „Je härter der Bass, desto mehr können wir uns da entspannen.” Wir sprechen über Klischees und Vorurteile, über populäre Serien über Autisten und was so geht in Sachen Liebe, Dating und Beziehung - wenn man im Spektrum lebt. Lenas und Milenas Weg zur Diagnose war hart, denn als Autist oder Autistin in dieser Gesellschaft ist man „komplett allein“. Umso mehr freut es sie, dass sie sich und ihre Freundschaft haben.
Sie sind genervt von der Vorstellung vieler Menschen, dass Autist:innen ja ein schrecklich anstrengendes Leben voller Leidensdruck führen. Dass man jemandem Autismus sofort anmerken muss. Es sei aber gar nicht zwangsläufig so, dass man unter #autismus immer „leide“. Viele Autist:innen sehen sich selber einfach als anders normal, aber nicht als falsch.