Erst als Erwachsene wird bei Heike Hahn ADHS diagnostiziert. Endlich weiß sie, warum sie anders ist. Die Verhaltensstörung wird eher Jungen zugeschrieben, bei Mädchen bleibt sie häufig unentdeckt – das kann gefährlich werden.
Aus dem Kindergarten fliegt sie raus, weil sie für das damalige Geschlechterverständnis von Mädchen zu wild und unangepasst ist. Das Mädchen hat einfach seinen eigenen Kopf, reden sich Eltern und Erzieher ein. Denn in den Siebzigerjahren ist das Krankheitsbild noch weitgehend unbekannt, erst zwanzig Jahre später soll sich das ändern. Was auch daran liegt, dass ADHS die häufigste psychische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen ist.
Heute ist bekannt, bei ADHS handelt es sich um eine neurobiologisch bedingte Entwicklungsstörung und nicht, wie einstmals vermutet, um das Ergebnis falscher Erziehung oder zu viel Temperament. Trotz jahrzehntelanger Forschung stelle die Diagnose eine Herausforderung dar.
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