“Manchmal fühle ich mich total allein und unverstanden.” Yannis hat einen IQ von über 140, ist Autist und nimmt seine Umwelt anders wahr. Vor allem die soziale Interaktion ist eine Herausforderung für ihn.
Yannis spricht häufig wahnsinnig schnell. Er hat viele Gedanken gleichzeitig, die raus müssen. Wenn er Bilder anguckt, kann es zu einer Reizüberflutung kommen. Ihm fallen Dinge auf, die bei ihm Stress auslösen können. Nach den Untersuchungen und Tests steht fest: Yannis ist Autist und hochbegabt. Autismus oder ASS (Autismus Spektrum Störung) ist eine komplexe und vielgestaltige Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man es auch als Störung der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung von sozialer Interaktion, Kommunikation und Verhalten auswirkt. In Yannis Fall ist das in der Schule ein Problem. Weil für ihn alle Geräusche gleich laut sind, hört seinen Lehrer genauso laut, wie das Ticken der Uhr oder das Getuschel seiner Mitschüler. Im Alltag fehlt es ihm schwer zu kommunizieren. Er erkennt die Gefühle seiner Mitmenschen nicht und sie seine auch nicht. “Mich macht es oft traurig, dass ich das Gefühl habe, dass mich niemand versteht”, erzählt er. Am glücklichsten ist er, wenn er seinen Interessen nachgehen kann. Egal ob Physik, Chemie, Biologie, Sprachen oder Experimente. Yannis probiert einfach alles gerne aus, auch ohne zu fragen. Obwohl er sich manchmal alleine und unverstanden fühlt, macht er deutlich, dass sein Autismus zu ihm gehört. Doch wie reagieren die anderen auf ihn?
