"Schon als kleines Kind war Kilian sehr unruhig», erzählt Daniela Chirici. «Auf dem Spielplatz musste ich ständig hinter ihm her sein. Im Mehrfamilienhaus, in dem wir gewohnt haben, gab es dauernd Ärger mit anderen Kindern. Und einige Eltern waren der Meinung, wir hätten die Erziehung nicht im Griff», sagt die Mutter des heute 18-jährigen Kilian.
Der gelernten Krankenschwester wurde früh klar, dass ihr Sohn anders ist als andere Kinder: Als Baby schrie er viel und reagierte empfindlich auf Reize. An Kilians fünftem Geburtstag wandte sie sich an eine Beratungsstelle der ADHS-Organisation elpos und liess die Auffälligkeiten bei einem spezialisierten Arzt abklären. Die Diagnose lautete: ADHS.
Erst viel später, als Kilian bereits 11 Jahre alt war, erfuhr die Mutter, dass auch Kilians Vater ADHS hat. «Es gab eine Phase, in der er viel gearbeitet hat und sehr gestresst war», berichtet Chirici. «Irgendwann hat er dann gesagt: Die Konzentrationsprobleme, die Unruhe, das kommt mir alles bekannt vor.» Auch Kilians Vater liess sich untersuchen und bekam die Diagnose ADHS. «Erst da sind mir einige Dinge klar geworden», erzählt Chirici. «Dass die beiden sich in vielen Dingen ähnlich sind, hat dazu geführt, dass sich manche Situationen aufgeschaukelt haben. Wenn Kilian einen Wutanfall hatte, wurde sein Vater oft auch wütend und laut.»"
Ein schöner Artikel auf der Internet-Seite des Schweizer Erziehungsmagazins "Fritz und Fränzi", das insgesamt sehr lesenswert ist!