So das ist einer der Gründe warum ich ein funktionierendes Forum wollte- Ich hatte mich doof gesucht, wie warum und ob es Pflegegeld für unsere Kids gibt.
Ja - prinzipiell unterscheiden sich unsere Kinder von Gleichaltrigen ja dadurch, dass sie langsamer bzw. anders lernen als Gleichaltrige- sprich meist können sie genauso viel (wir haben mehr "gekümmert") oder sie sind noch am "aufholen" (wir müssen mehr "kümmern")
Dafür können wir nun quasi indirekt "bezahlt" werden und wenn wir unter 30 Stunden arbeiten, auch Renten- und Arbeitslos versichert werden.
Wie?
1. Schritt bewusst werden
Zuerst ist es ganz sinnvoll sich alles was man als "Familie" leistet aufzuschreiben. Aber wirklich alles-
Wir haben nämlich mehr Wäsche
Wir müssen mehr planen
Wir brauchen mehr Zeit für jede Alltäglichkeit
Wir können nicht alleine zum Spielplatz schicken, Radfahren lassen
Unsere Kids schlafen schlechter ein, wachen öfters auf, träumen anders, brauchen mehr Trost und Kuscheln, "machen länger ein" , Verarbeiten Erlebnisse anders,
.usw.usw.
Da wir das aber seit Geburt machen- fällt uns vieles erst auf, wenn wir es aufschreiben.
2. Schritt
Wenn ihr nun wisst, was so "besonders" ist könnt ihr bei eurer Krankenkasse einen Antrag auf Pflegegeld stellen. Und ganz wichtig, sagt bzw. kreuzt an das ihr eine ""Pflegeberatung" möchtet, die sich mit ADHS bzw. psychischen Behinderungen bei Kindern" auskennt.
Diese hilft euch alle relevanten Punkte mit euch durchzugehen-
Gerade Zeitblindheit und Mangelnde Planungskompetenz trifft auch unsere Kids und diese Punkte werden inzwischen auch beachtet-
Lasst euch nicht beirren- wir haben 2 ganz normal entwickelte ADHS-Kids hier ohne Extrabehinderungen und beide haben Pflegegrad 2 bekommen. Und macht euch klar "Kümmern" ist echt Arbeit- Wir sind da nur "betriebsblind weil wir selbst als Kind so waren".
3. Schritt
Begutachtung- der MDK schickt euch einen Gutachter/in
Besuch bei euch zu Hause- Wir haben den Kids erklärt, warum es wichtig ist offen über unseren Alltag zu reden und haben sie schon beim aufschreiben einbezogen. Auch als Übung für uns- gibt man ja nicht gerne zu was einem schwer fällt bzw. wie sehr man sich anstrengen muss, dass man keine "Errinnerungen an gestern hat" usw.
Nun wird man mit den Kids zusammen über alles mögliche befragt- schön, wenn ihr als Eltern beide anwesend sein könntet, einer "vergisst" gerne was oder schätzt Anstrengungen anders ein. Das wichtigste ist dabei- auch zugegeben zu können, dass man öfter auch mal ratlos oder erschöpft ist.
Die Kids werden auch "befragt"- unsere beim "Zähneputzen" , dass hat sie ganz schön strubbelig gemacht und die "Besonderheiten" wurden sichtbar.
4. Schritt
Das Gutachten kommt
Bei Kindern wird der Pflegrad 1 Stufe höher angesetzt als bei Erwachsenen.
Somit bekommt ihr nun Pflegegeld und könnt Entlastungsleistungen bekommen. (Schreibe ich gesondert nochmal)
Oder 5. Schritt Wiederspruch einlegen. (Schreiben wir nochmal gesondert)
So, ich hoffe, dieser Bericht hilft euch