Meine Erfahrung mit Sucht

Liebe Community, wir arbeiten gerade an einer neuen ADHS & Autismus - Adressverzeichnis, welche ihr bereits ausführlich Testen könnt, es gibt viele neue Funktionen wie z.b. Bewertungen, Umkreissuche, nach Eigenschaften Filtern, Google Maps u.v.m.. Die ALTE ADRESSLISTE (Archive) wird nicht mehr gepflegt, auch können dort keine neuen Adressen eingetragen werden. Die Daten aus der alten Adressliste werde Schrittweise in die neue Adresseliste eingepfegt, dies ist sehr Zeitaufwändig.

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 275 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saarläner.

  • Hallo!


    Eisch han noch nie so offen über dat Thema geschrieben, daher fällt et mir sehr schwer.


    Et sind meine persönlichen Erfahrungen und die Geschichte ist nicht "nach machen" gemeint.


    Eisch han meine erste Medikamente mit 16 Jahren bekommen. Als eisch dann ein junger Mann war( ca. 22 Jahre) wollt eisch dat Medikament eigenständig nimme nehmen.

    Die Gründ waren starke Nebenwirkungen wegen der unangepassten Dosierung. Eisch han mir gedenkt:" Du kommst schon ohne Medikamente klar!"

    Heute is mir klar, dat et ein folgenschwerer, großer Fehler war, denn et war nicht so.


    Schnell han eisch damals eine Substanz konsumiert. Eisch fühlte: " Oh dat tut mir gut, eisch kann endlich richtig vom Alltag entspannen und runter kommen!"

    Ohne et zu merken wurde aus dem einen Mal viele Male und es stieg stetig an. Der Konsum wurde immer mehr. Eisch hatte im Laufe der Zeit meinen gesamten Tagesablauf und dat Belohnungssystem im Gehirn auf den Konsum abgerichtet.


    Dat Problem dabei war: Eisch han lange gedenkt, dat et mir hilft. Doch in Wahrheit han eisch meine Probleme nur nimme wahr genommen. Mit steigendem Konsum verlor eisch ach mein soziales Umfeld. Die Leute entfernten sich von mir, aber eisch mich ach von ihnen. Sätze wie: " Lass dat doch sein, dat tut dir nicht gut!" han eisch einfach ignoiert oder mit: " Ach erzähl mir doch keinen Unsinn, wenn du keine Ahnung hast." abgetan. Et war mir egal von wem die Sätze kamen. Ob et Familie oder Kollegen waren, keiner konnte mich vom Konsum abhalten.


    Am Anfang han eisch noch intresse am sozialen Leben gehabt. Umso mehr eisch mich davon entfernte, umso egaler wurde et mir. Dat wichtigste war der Konsum, dat eisch meinen Pegel hatte. Eisch han nicht bemerkt, dat ich ohne den Konsum nicht mehr klar kam. Ein Grund für den Konsum hat et immer gegeben: "Et tut mir ja gut!"

    Dat eisch dabei wichtige dinge wie Lernen und Bewerbungen nicht erledigt habe, war mir egal. Eisch hatte einfach keine Lust.


    In Wahrheit war der Rausch dat wichtigste, alles andere war egal. Selbst wenn dat eigene Leben dabei zerstört wird und den Bach runter geht. Dat Leben an einem vorbei zieht und man selbst nur auf der Stelle tritt, sich nicht weiter entwickelte.


    Am Ende han eisch nun einen langen Weg in die Abstinenz. Der Gadanke:" Et tut mir doch gut!" war der größte Fehler meines Lebens.


    Hilfe anzunehmen ist keine Schwäche, sondern nötig um das Leben vor dem Abgrund zu schützen. Raus aus dem Sumpf zu kommen.

  • Mich würde interessieren, wat euch in die Sucht geführt hat un ob ihr einen Weg raus gefunden habt.

Schon gewusst…?

Das habe ich vorher noch nie versucht. Also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.  - Pippi Langstrumpf