Wenn mein Kind in der Schule zusätzlich Zeit und andere Unterstützung erhält, ist das nicht eigentlich Betrug?

Liebe Community, wir arbeiten gerade an einer neuen ADHS & Autismus - Adressverzeichnis, welche ihr bereits ausführlich Testen könnt, es gibt viele neue Funktionen wie z.b. Bewertungen, Umkreissuche, nach Eigenschaften Filtern, Google Maps u.v.m.. Die ALTE ADRESSLISTE (Archive) wird nicht mehr gepflegt, auch können dort keine neuen Adressen eingetragen werden. Die Daten aus der alten Adressliste werde Schrittweise in die neue Adresseliste eingepfegt, dies ist sehr Zeitaufwändig.
    • Offizieller Beitrag

    Wenn ein Kind blind ist, betrachtet es niemand als Betrug, ihm Material in Brailleschrift zur
    Verfügung zu stellen. Wenn ein Kind hörgeschädigt ist, würde niemand es als Betrug
    betrachten, ihm durch Gebärden Zugang zum Lernen zu verschaffen. Die Frage selbst
    impliziert dann die Annahme, dass ADHS keine Krankheit ist. Im Gegensatz zu Blindheit
    oder Taubheit sind Aufmerksamkeitsdefizite, die das Lernen beeinträchtigen, für diejenigen,
    die sie nicht erkennen wollen, unsichtbar.
    Die Anerkennung von Aufmerksamkeitsproblemen als Krankheit erlaubt es uns,
    spezifische und evidenzbasierte Anpassungen vorzunehmen, die speziell auf die
    Beeinträchtigungen dieses Kindes zugeschnitten sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es ein
    einheitliches individuelles Unterrichtsprogramm (IEP) geben kann, dass sich für alle ADHSKinder eignet. Einem Kind mit einem spezifischen Problem mit der
    Verarbeitungsgeschwindigkeit sollte die Zeit gegeben werden, die es braucht, um zu zeigen,
    was es weiß, damit seine schulischen Leistungen daran gemessen werden können, was es
    kann und nicht an den Einschränkungen, die ihm durch die Verzögerung der Verarbeitung
    auferlegt werden. Einem Kind mit Dysgrafie sollte die Möglichkeit haben, Eingeben über
    die Tastatur zu machen, zu diktieren oder jemanden für sich schreiben zu lassen. Einem
    Kind, das nicht organisieren kann, sollte die Möglichkeit gegeben werden, zusätzliche Bücher
    zu Hause zu haben, oder es sollte Hausaufgaben oder andere Arbeitsaufgaben flexibel
    abarbeiten dürfen. Einem Kind, das abends in der Zeit ohne Stimulanzien nicht gut arbeiten
    kann, sollte die Möglichkeit gegeben werden, die Arbeit im Klassenzimmer unter Aufsicht
    und unter Medikamenteneinfluss zu erledigen.
    Alle Angebote sind "fair", wenn sie einem Kind die Möglichkeit geben, zu zeigen,
    dass es wie ein anderes Kind, das nicht mit diesem Handicap leben muss, lernen konnte. 504-
    oder IEP Pläne (benannt nach dem Abschnitt 504 des US-amerikanischen
    Rehabilitationsgesetzes von 1973), die allen ADHS-Kindern eine Reihe von
    Kernempfehlungen vorgeben, ohne auf ihre spezifischen Schwierigkeiten einzugehen, dürften
    kaum hilfreich sein. Und aus eben diesem Grund bieten sie auch keinerlei Vorteile. Wenn
    ein Kind viel besser zeigen kann, was es gelernt hat, wenn man ihm zusätzliche Zeit gibt, ist
    das Problem der Test und nicht das Hilfsangebot.

Schon gewusst…?

Methylphenidat (kurz: MPH; Handelsname u. a. Ritalin, Medikinet, Concerta) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Phenylethylamine. Er besitzt eine stimulierende Wirkung und wird heute hauptsächlich zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und seltener auch bei Narkolepsie eingesetzt.