Was sind die Vor- und Nachteile, wenn ich am Arbeitsplatz erzähle, dass ich ADHS habe?

Liebe Community, wir arbeiten gerade an einer neuen ADHS & Autismus - Adressverzeichnis, welche ihr bereits ausführlich Testen könnt, es gibt viele neue Funktionen wie z.b. Bewertungen, Umkreissuche, nach Eigenschaften Filtern, Google Maps u.v.m.. Die ALTE ADRESSLISTE (Archive) wird nicht mehr gepflegt, auch können dort keine neuen Adressen eingetragen werden. Die Daten aus der alten Adressliste werde Schrittweise in die neue Adresseliste eingepfegt, dies ist sehr Zeitaufwändig.
    • Offizieller Beitrag

    Wenn Sie Ihrem Arbeitgeber mitteilen, dass Sie ADHS haben, kann dies das Urteil Ihres Arbeitgebers beeinflussen. Wenn Sie dies jedoch geheimhalten, gibt es am Arbeitsplatz auch keine Anpassungen

    und keine Schutzrechte.


    Grundsätzlich gilt, dass ein Mitarbeiter oder Bewerber nicht verpflichtet ist, medizinische Diagnosen preiszugeben.


    Wenn jedoch bestimmte Persönlichkeitsmerk-male die Leistung im Job (oder in Teilbereichen des Jobs) beeinträchtigen, kann es notwendig sein, diese Merkmale offenzulegen - ohne die
    medizinische Bezeichnung ADHS für diese spezielle Eigenschaft des Gehirns explizit zu benennen. Immer mehr Arbeitgeber haben eine Personalpolitik, die Menschen mit ADHS usw. aufgeschlossen
    gegenübersteht. In diesen Fällen ist es ratsam, anzugeben, dass Sie ADHS haben. Das hat offensichtliche Vorteile, kann aber in anderen Fällen manchmal auch Nachteile haben.
    Mögliche Nachteile sind: Obwohl in den meisten Ländern eine Diskriminierung aufgrund einer Behinderung verboten ist (UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen), kann
    es sein, dass Sie die Stelle nicht bekommen oder dass es sogar ein zusätzlicher Grund im Falle einer Kündigung ist.


    Der Arbeitgeber verschweigt eventuell, dass dies ein Grund ist. Es könnte zudem beeinflussen, wie Ihre Arbeitsleistung bewertet wird. Ein weiterer Grund, Ihre ADHS nicht offen
    anzusprechen, könnte sein, dass Ihr Vorgesetzter oder Ihre Kollegen Sie eventuell am Arbeitsplatz benachteiligen. Oder die Kollegen können in manchen Fällen in ihrer Hilfsbereitschaft über das Ziel
    hinausschießen und Sie so als nicht vollwertigen "Behinderten" betrachten.


    Es hilft, wenn Sie selbst Ihre ADHS akzeptiert haben. Wenn Sie Ihr negatives Selbstbild überwunden haben und sich Ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind, kann es Vorteile haben, Ihre Diagnose
    preiszugeben. Wenn Sie in der Lage sind, mit Ihrem Arbeitgeber auf Augenhöhe zu besprechen, dass "die richtige Person am richtigen Platz" für beide Seiten ein Gewinn ist, können Sie vernünftige,
    sinnvolle Anpassungsmaßnahmen diskutieren wie z. B. dass Ihnen ein Kollege als Ansprechpartner zur Verfügung steht oder Sie einen Konzentrations-raum nutzen können oder gar einen Teil der
    Woche im Home-Office arbeiten dürfen - je nachdem, was Ihnen dabei hilft, Ihre Leistung zu erbringen. Benennen Sie also die in Bezug auf Ihre ADHS relevanten Merkmale und sorgen dafür,
    dass Sie so genau die Stelle bekommen, die Ihren Qualitäten entspricht. Eine Geheimhaltung der Diagnose ADHS bedeutet, dass keine Anpassungen und keine Sonderrechte gewährt werden.

Schon gewusst…?

Die Abkürzung MPH steht beim ADHS für Methylphenidat. Besser bekannt unter den Handelsnamen "Ritalin" und "Medikinet".