ADHS mag wie ein Mangel an Willenskraft oder eine Ausrede für Faulheit anmuten. Das ist es jedoch absolut nicht. ADHS ist tatsächlich ein Problem in der chemischen Dynamik des Gehirns. Und unterliegt somit nicht der Selbstkontrolle!
Menschen mit ADHS können sich sehr gut auf eine bevorzugte Aktivität konzentrieren (z. B. Spielen, Sport oder Videospiele), sind aber nicht in der Lage, die gleiche Art von Konzentration und Selbstmanagement für ihre Schularbeit oder ihren Job aufzubringen. Ihre ADHS-Symptome sind das Ergebnis von neuronalen Botschaften in ihrem Gehirn, die nicht effektiv übertragen werden, es sei denn, die Aktivität oder Aufgabe ist etwas wirklich Interessantes für sie, etwas, das sie, aus welchem Grund auch immer, "anmacht".
Bei Menschen mit ADHS fallen die neuronalen Botschaften im Zusammenhang mit Aufgaben, die sie stark interessieren, eher stark aus, was eine verstärkte Motivation bewirkt. Für Aufgaben, die sie bewusst oder unbewusst als nicht ganz so interessant wahrnehmen, fallen die neuronalen Botschaften tendenziell schwächer aus. Wenn die Botschaften nicht ausreichen, um eine Person zu aktivieren, ist es wahrscheinlich, dass sie als unmotiviert oder faul wahrgenommen wird.
Bei 80 bis 90 % der Menschen mit ADHS können Medikamente zu einer deutlichen Verbesserung dieser Problematik führen.