Gegenfrage: sind sie das wirklich?
Der Eindruck entsteht wohl deswegen, weil die Jungen weitaus häufiger hyperaktiv sind als die Mädchen. Die Jungen schaffen dadurch frühzeitig Leidensdruck in ihrer Umgebung, während die ruhigen ADHS-Mädchen ihr Umfeld weniger belästigen und belasten, dadurch aber mehr still in sich hinein leiden. Entsprechend suchen die Eltern von Jungen häufiger und frühzeitiger professionelle Hilfe, während das ADHS der Mädchen erst spät oder gar nicht entdeckt wird - mit den entsprechenden Folgen aufgrund verspäteter oder ausbleibender Therapie.
Tendenziell verringert sich der Abstand in der Diagnose-Häufigkeiten von Jungen und Mädchen. Das früher angegebene Verhältnis von 6:1 gilt heute als überholt. Mittlerweile sind wir bei 3:1 bis 2:1, und viele Experten prophezeien bereits, dass wir am Ende 1:1 erreichen.