Das ist eine schwierige Frage. Ich will das mal an einem Beispiel anschaulich machen. Das ADHS, das uns im Alltag begegnet, ist immer eine Mischung. Es gibt Symptome, die direkt auf ADHS zurückzuführen sind, zum Beispiel eine geringe Frustrationstoleranz durch mangelnde Impulssteuerung. Und es gibt sekundäre Symptomen, die später durch eine gestörte Interaktion mit der Umwelt entstehen, beispielsweise überdurchschnittlich viele frustrierende Erlebnisse. Da kommt eins zum anderen und wie soll man am Ende wissen, warum genau das Spielbrett durchs Zimmer fliegt. Ist es überhaupt wichtig, das so genau sagen zu können?
Für den Schulalltag (und nicht nur dort) finde ich es viel wichtiger, einen Weg zu finden, den alle gemeinsam gehen können, der weder Kinder noch dieLehrer/Eltern überfordert. ADHS ist eine Erklärung für Probleme, aber es darf nicht zur Ausrede werden.