Tagebuch schreiben für sensible Menschen
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6. November 2022 um 22:02 -
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Obwohl das Schreiben eines Tagebuchs ein sehr beliebtes Hobby ist, haben gerade neurodiverse Menschen oft Schwierigkeiten damit.
Kennst du das?
Oft fangen wir total begeistert an, wenn wir gerade in der richtigen Stimmung dafür sind und dann bleibt es doch bei der ersten Seite oder dem allerersten Eintrag, den wir geschrieben haben. Wenn unsere Stimmung sich ändert, haben wir plötzlich keine Motivation mehr.
Trotzdem kann es sich sehr für uns lohnen, wenn wir das mit dem Schreiben durchziehen, denn es gibt viele gute Gründe ein Tagebuch zu führen. Es kann Ordnung und Struktur in unsere Gedanken bringen. Gerade Menschen mit autistischen Zügen können das Schreiben als Reflexion nutzen, um ihre eigenen Befindlichkeiten und Gefühle besser zu verstehen. Außerdem gibt es unzählige verschiedene Arten ein Tagebuch zu führen, sodass für jeden etwas dabei sein dürfte, das Spaß macht. Du kannst auch experimentieren und verschiedene Methoden ausprobieren und sie individuell an deinen Geschmack anpassen.
Aber wie genau kannst du mit dem Schreiben anfangen?
Es gibt viele verschiedene Arten und Methoden, ein Tagebuch zu führen, die du dir noch genauer anschauen kannst, indem du dazu selbst recherchierst. Hier ist eine Liste von einigen sehr bekannten Methoden:
Bullet Journal
Ist eine sehr übersichtliche Art von Tagebuch mit Kalender oder Wochenplaner und verschiedenen Listen oder Tracker. Man kann es sehr individuell an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Listen erstellen
Wer keine Lust hat, ein komplettes Tagebuch zu führen, kann auch einfach Listen anlegen. Hier ein paar Ideen als Denkanstöße: Wunschliste für Filme oder Bücher, Liste mit guten Zitaten, Habit Tracker
digitales Tagebuch (Empfehlung “Custom Journal”)
Meine persönliche Empfehlung ist es, das Tagebuch digital zu führen, da das einfach sehr praktisch ist. Dafür gibt es eine besonders flexible App bei Android im Play Store: Custom Journal. Wie der Name schon sagt, kann man verschiedenste Arten von Einträgen flexibel mischen und anordnen, wie es einem gefällt. Es gibt To-Do-Listen, ein einfaches Textfeld, Multiple Choice Fragen, Sterne vergeben oder auch einen Tracker. Mit diesen vielen Tools kann man jeden Tag im Tagebuch ganz individuell gestalten.
Jetzt hast du bestimmt Lust bekommen, es einmal auszuprobieren. Aber befürchtest du, dass du nicht oft genug schreiben wirst? Und wie oft ist eigentlich genug?
Zum Glück gibt es keine Regeln!
Dein Tagebuch gehört dir alleine und du legst die Regeln fest. Gerade als Schreibanfänger solltest du dir nicht zu viel vornehmen. Einmal die Woche, oder auch nur alle zwei Wochen dürfte für den Anfang genügen, wenn du nicht gerade einen Habit Tracker führen willst.
Egal, wie oft du in dein Tagebuch schreiben möchtest, solltest du dir dafür aber auf jeden Fall eine regelmäßige Erinnerung in dein Handy stellen, damit du auch wirklich daran denkst, dass du dir vorgenommen hattest, ein Tagebuch zu führen.
Dann bleibt noch die Frage: Was soll ich eigentlich reinschreiben?
Auch hier gibt es eine Liste mit ein par Anregungen, die dich vielleicht inspirieren.
Dankbarkeitstagebuch
Mood Tracker
Activity Tracker/ Logbuch
Krisensituationen
Selbstreflexion
schöne Zitate/ Songtexte sammeln
Tipp: Lass dir neue Themen vorschlagen! (Journal prompts)
Der letzte Tipp in der Liste ist für alle geeignet, die zwar kreativ sind und gerne einmal ein bisschen schreiben, aber nicht immer eine Idee zu einem Thema haben. Dafür gibt es Anregungen extra für’s Tagebuch schreiben, nämlich journal prompts. Sie geben dir per Zufall ausgewählte Themen, über die du schreiben kannst. Bei der gleichnamigen Android App sind die Themenvorschläge auf Englisch. Aber es gibt vielleicht auch Webseiten mit Schreibideen auf Deutsch.
Der beste Tipp zum Schluss: Mix it up!
Damit es nicht langweilig wird kannst du verschiedene Apps und/ oder Notizbücher für verschiedene Einträge benutzen. Zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch als App auf dem Handy, ein Audio Tagebuch mit dem Recorder für schnelle Gedanken/ Ideen, die du unterwegs hast und ein Notizbuch aus Papier für längere Einträge.
Gerade für neurodiverse Menschen ist es wichtig, dass es immer eine Abwechslung und etwas Neues gibt, damit man motiviert bleibt und der Spaß nicht verloren geht.
Vielleicht kennst du auch gute Ressourcen für’s Tagebuch schreiben, vor allem auf Deutsch, die du teilen möchtest? Dann schreib es gerne in die Kommentare!
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Über den Autor
Automatisierte Themen im Bereich ADHS & Autismus